Brachialer Gesang, triefende Jungs und ganz viel Dankbarkeit

Wenn 500 Menschen gemeinsam den Jungscharschlager „Sei ein lebend’ger Fisch“ grölen, nur um kurz darauf den alten Choral „Befiehl du deine Wege“ zu singen – dann feiert der CVJM Geburtstag.

Zum Auftakt des Jubiläumswochenendes vom 25. bis 27. Juli sang sich die CVJM-Familie durch den „Soundtrack aus 100 Jahren“. Viele hatten im Vorfeld ihre Wunschlieder vorgeschlagen. Das Ergebnis war ein berührender Abend, der nicht nur die Vielfalt und Kraft der Musik feierte, sondern vor allem eines deutlich machte: Gott ist treu, und sein Lob verbindet Generationen.

Bettina brachte es bei ihrem Wunschlied „Treu“ so auf den Punkt: „Es tut so gut zu wissen, dass wir jemanden haben, der uns immer treu bleibt – auch wenn uns alle anderen verlassen!“ Spätestens als die stehende Halle „Komm und lobe den Herrn“ anstimmte und sich die Jungschar-Jungs in der Sofa-Lounge schunkelnd in den Armen lagen, war klar: Das hier ist etwas Besonderes!

Die Gemeindehalle war an diesem Wochenende kaum wiederzuerkennen. Eine gemütliche Lounge mit Sofas, Wimpeln, Lampions, historischen Fotos, alten Blasinstrumenten, Handballtrikots, dem ersten Ofen aus dem CVJM, einer „Dank-Bar” mit Cocktails und das wunderbare Essen machten die Halle zu einem Ort, an dem man sich einfach willkommen fühlte.

Im Foyer konnte man sich eines unserer neuen CVJM-T-Shirts bestellen, Erinnerungsfotos schießen und mit seiner Antwort auf die Frage „Wofür bist du dankbar?“ die „Dankbar-Wand“ bestücken.

Am Samstagabend spielten sich die Besucher in Teams durch die CVJM-Geschichte. Stationen waren zum Beispiel die Gründung der ersten Jungschar 1927, oder der erste große Umbau des CVJM-Heims im Jahr 1952. Die Halle war wieder voll – und alle Generationen waren mit dabei.

Ein Highlight: die „Außenwette“ mit Emilian. Auf seinem Liebherr 918 („Hier wird Diesel mit Liebe verbrannt!“) zauberte der „Bagger-Renoir“ vier Begriffe in den Sand, die die Teams in der Halle möglichst schnell erraten mussten. Das Bagger-Montagsmaler-Spiel wurde von Außenreporter Edgar in bester Thomas-Gottschalk-Manier kommentiert.

Feucht-fröhlich wurde es beim Spiel „Wassertransport“. Es erinnerte an den Umbau des Vereinsgartens 1959, bei dem die Baugrube unter Wasser stand. Neun Jungscharler transportierten mit Wasser gefüllte Joghurtbecher über ein Menschenspalier. Danach mussten die Jungs und die Gemeindehalle erst einmal trockengelegt werden – und einige Wunden versorgt. Gott sei Dank ist nichts Schlimmeres passiert.

Es war ein großartiger Abend mit engagierten und hochmotivierten Teams, die sichtlich Spaß hatten. Die technische Panne zu Beginn war am Ende vergessen. Viele glückliche Gesichter waren zu sehen, und manche schwelgten bei einem Cocktail noch lange in Erinnerungen an die legendären „Bühne frei“-Abende, die bis 2002 regelmäßig in der Gemeindehalle stattgefunden hatten.

Der Sonntag startete mit einem Festgottesdienst und einer bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindehalle. Das Anspiel-Team rund um Jens alias Karl Wezel nahm die Gottesdienstbesucher mit auf eine kleine Zeitreise. Dabei wurde unter anderem deutlich: Es war nicht immer leicht in der CVJM-Geschichte – aber Gott versorgt.

Der Vorsitzende des Evangelischen Jugendwerks, Cornelius Kuttler, brachte es in seiner berührenden Predigt auf den Punkt:

„Der CVJM ist nicht der Ort, an dem Menschen perfekt sind. Es ist ein Ort für Menschen, die eines verbindet. Oder besser: einer – Jesus!“

Eine Karte an der „Dankbar-Wand“ im Foyer drückte es so aus:

Am Nachmittag wurde in der Ballspielhalle getobt und gespielt. Während sich die Kinder durch die riesige Hüpfburg kämpften, sich beim Dschungel-Brennball über die Hindernisse schwangen und um Schoko-Medaillen bei der „100 Jahre Olympiade“ spielten, ließen sich die Erwachsenen auf der Tribüne ihren Kuchen schmecken. Der heftige Regen, der ans Fenster prasselte, fiel dabei kaum noch auf.

Zum Abschluss stimmte der Posaunenchor das „Gloria“ an, und unser CVJM-Vorsitzende Matthias sprach aus, was wohl alle dachten: Wir können so dankbar sein – für ein wunderschönes Jubiläumswochenende und 100 Jahre CVJM-Geschichte in Walddorfhäslach. Wir sind: „gegründet, getragen, gesegnet!“