CVJM Walddorfhäslach – EK Köngen 26:25 (09:12)
WaHä liefert sich ein Duell auf Augenhöhe gegen Köngen und kann am Ende knapp den Heimsieg verbuchen.

Liebe Freunde des gepflegten Handballsports,

in unserem letzten Bericht wurde aus Versehen ein englisches Wort nicht ins Deutsche übersetzt. Dies geschah bewusst, um die Globalisierung in Zeiten der zunehmenden Abschottung zu stärken. Kenner wissen Bescheid. Apropos Abschottung. Den vergangenen Samstag wollte WaHä nutzen, um sich vom Mittelfeld der Tabelle in der Eichenkreuzlandesliga abzuschotten. Denn kein geringerer als unser alter Bekannter EK Köngen war zu Gast, um die Punkte zu entführen. Der aktuell drittplatzierte der Liga wurde nur von uns und Dauerrivale Dusslingen geschlagen und ist nach wie vor amtierender Eichenkreuzmeister. Der Meisterkader konnte mit geschickt ausgehandelten Ausstiegklauseln und Versprechungen zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur gehalten werden, um nochmal oben anzugreifen. Quasi wie bei uns, nur ohne Harz. Letztes Jahr wurde uns im Heimspiel die erste Saisonniederlage von den Jungs aus der Römersiedlung zugefügt, dieses Jahr wollten wir im Stile Vercingetorix zurückschlagen. Wir gehen rein.
Vor Anpfiff ergab sich ein nicht allzu fremdes Bild. Wieder einmal verspätet gesellte sich Fanliebling Michael Rösch zu den anderen beim Aufwärmen. „Was ist diesmal los? INTERRAC* ist doch erst nächste Woche?“, neckte Jakob Dienes seinen Linkshänder Kollegen. „Auch der alte Combo ist verkauft! Damit dürfte die Weinsteige auch kein Problem mehr sein!“, ergänzte scherzend Teammitglied Nils Wiedemann. „Ne ne, Raclette war nicht und mein Auto läuft wie Forrest Gump. Es war einfach grad so nett in geselliger Kaffeerunde daheim im Wohnzimmer, da wollte ich einfach noch nicht so früh aufbrechen“, klärte schließlich Michael Rösch auf. Coach Edgar Drechsel-Grau quittierte dies mit einem leeren Blick und dachte wahrscheinlich darüber nach den Strafenkatalog im Bezug auf diese Regellücke zu erweitern. In Gedanken ging er anschließend die Aufstellung durch. Auf Rechtsaußen am besten einen Linkshänder, auf Linksaußen am besten einen Rechtshänder. Im Rückraum nehme ich wohl besser großgewachsene Spieler mit einem guten Wurf. Zu lange Haare sollten sie auch nicht haben, das könnte verwirrend für Team und Zuschauer sein. Damit fand sich Benjamin Vetter leider auf der Bank wieder, was ihm auf Grund einer kurzen Nacht, auf die er nicht näher eingehen möchte, ganz recht kam.
Beim Spielgeschehen selbst tat sich für die Zuschauer erst mal nicht viel. Nach gefühlten 15 Minuten stand es immer noch 2:2, was natürlich nicht den hohen Anspruch des ein oder anderen Zuschauers erfüllen konnte. Irgendwie kamen beide Teams nicht so richtig ins Rollen, vor allem Köngen spielte ungewöhnlich langsam. Diese dachten sich vermutlich „Eile mit Weile“ und spielten ihre Angriffe minutenlang aus. Diese Taktik schien zu fruchten, WaHä konnte auf Grund der verkürzten Angriffszeit selbst nur 9 Tore erzielen. Saisontiefstwert, wie mir die Statistikabteilung gerade durchfunkt. Es musste was passieren in Halbzeit 2.
Coach Edgar Drechsel-Grau setzte in der Halbzeitansprache auf die altbewährte bildliche Veranschaulichung höchster Freuden, um seine Recken zu motivieren: „Männer, seid ihr keine Genießer? Wollt ihr euch kein kühles Kaltgetränk im Schweiße eures Angesichts nach dem Spiel weginhalieren? Wollt ihr auf die Tribüne hochkriechen und tröstende Schulterklopfer auf Grund der Niederlage einstecken müssen? Dachte ich mir doch. Raus da und Abfahrt!“ Diese ungewöhnliche Methodik zeigte Erfolg. WaHä schraubte in der Abwehr einen Gang hoch und zeigte mehr Energie und Willen im Angriff. Die 3 Tore Rückstand konnten schnell aufgeholt werden. Fortan entwickelte sich ein hochintensives Handballspiel in der zweiten Hälfte. Kein Team konnte sich absetzen (#schlechterSpion) und wir steuerten auf eine dramatische Schlussphase zu. Der entscheidende Mann des Hinspiels Christian Griesinger nahm seinen Rückraumpartner Aaron Neuscheler kurz vor Schluss zu Seite und es ereignete sich folgender Dialog: CG: „Jogge, kannst du heute mal die Pille reinorgeln? Irgendwas zwickt mir im hinteren Ischias.“ AN: „No Problemo, compadre, nicht umsonst habe ich 2 Semester evangelische Kirchenmusik studiert.“ Also nahm sich Aaron den Ball und jagte ihn kurz vor Schluss zum 26:24 in die Maschen. Köngen kroch nochmal ran mit dem Anschlusstreffer und es brach die letzte Minute an. Würde WaHä den Ball vorne unachtsam wegwerfen? Nein, überraschenderweise nicht! Mit ein paar Angriffen auf Durchbruch angelegt nahmen die WaHäer Zeit von der Uhr, sodass Köngen den Ball nicht mehr entscheidend vors Tor bringen konnte. Die Halle quittierte dies mit entsprechendem Jubel. Weiter so! Damit sind noch 3 Spiele zu spielen und wir gehen in den Saisonendspurt. Fans willkommen!

Es spielten: Clemens Tilp, Jonathan Knauf (Tor), Philipp Komenda (2), Max Alter (2), Nils Wiedemann (3), Aaron Neuscheler (6), Raphael Jarck (1), Silas Neuscheler, Christian Griesinger (1), Benjamin Vetter, Jakob Dienes (3), Lukas Lachenmann (1), Tom Gaiser (2), Michael Rösch (5)
*INTERRAC ist eine überregionale Raclettemesse, die kommendes Wochenende auf dem Messegelände in Stuttgart stattfindet. Pfännchen, Käse und Grills für alle, die gerne genießen (unbezahlte Werbung).

Die nächsten Heimspiele:
Sonntag, 14. April, Ballspielhalle:
14:30 Uhr: m. A-Jugend gegen EK Bernhausen
16:15 Uhr: Frauen 1 gegen CVJM Kirchentellinsfurt
18:00 Uhr: Männer 2 gegen EK Köngen 1b