CVJM Walddorfhäslach  – CVJM Dusslingen 37:31 (18:15)

Der Großraum Tübingen-WaHä ist grün-rot, Walddorf feiert Heimsieg im Derby gegen Dusslingen!

Meine lieben Mitleserinnen und Mitleser,

es gibt Siege, die schmecken wie ein wohltemperiertes Weizenbier an einem lauen Spätsommerabend, an dem die Sonne noch angenehm auf die geschundenen Knochen scheint. Für Antialkoholiker sei der Vergleich erlaubt, dass selbiger Sieg ebenso wie eine frisch geöffnete Mezzomix mit halber Zitronenscheibe und aufsteigendem Dunst in ähnlichem Außenszenario schmeckt. Einfach nur herrlich. Einen genau solchen lasse ich mir im Moment nochmal gedanklich mental auf der Zunge schmecken, als ich an den Derbysieg der Walddorfer Mannschaft gegen Dusslingen vom Sonntag denke.

Mit dem Schwung aus dem letzten Heimsieg und dem Selbstbewusstsein einer Horde Zebras ging es in die Partie, die unter Experten im Vorfeld als erster echter Härtetest für das Walddorfer Team gehandelt wurde. „Definitiv wollen wir unsern Fast-Nachbarn im Derby mal wieder zeigen, wo der Frosch die Locken hat“, ließ Rückraumadler Tim-David Alber vor dem Spiel verlauten. „Ich bin heiß, und ich meine damit nicht, dass ich Fieber habe“, ergänzt Abwehrass Nils Wiedemann. Dementsprechend motiviert durch dieses dynamische Duo agierte die Walddorfer Mannschaft. Blondie Clemens Kern im Tor parierte gar in der ersten Spielminute einen 7-Meter inklusive Doppelparade und versuchte die Fans aus der Reserve zu locken. Die waren sowieso schon auf Betriebstemperatur und die Atmosphäre in der Halle war aufgeheizt, wie mir diverse neutrale Beobachter später zutrugen. Und das Spiel hielt was es versprach.

Die erste Halbzeit wogte hin und her und bot temporeiches Offensivspiel. Beide Mannschaften setzten Akzente wie Schüler im Französischunterricht. Durchbrüche auf beiden Seiten wie beim Tunnelbau waren keine Seltenheit und immer wieder rollten die ersten und zweiten Wellen durch die Halle. Sicherlich ein gut anzuschauendes Spiel für alle Beteiligten. Etwas konzentrierter und agiler agierte dann jedoch das Walddorfer Team und konnte mit einem 3-Tore-Vorsprung in die Pause gehen.

Im zweiten Spielabschnitt ging es weiter intensiv zu. So intensiv, dass sich Rechtsaußen Jakob Dienes gedacht hat, muss los. Mit seiner dritten 2-Minuten Zeitstrafe verließ er vorzeitig das Spiel. Coach Edgar Drechsel-Grau nickte gelassen und überlegte innerlich wer ihn ersetzen könnte. Warum eigentlich nicht Max Alter? Die lockige braungebrannte Frohnatur ist flexibel einsetzbar und kann sowohl am Kreis, auf halb rechts im Rückraum, als auch auf außen spielen. „Am liebsten spiel ich eigentlich überall, aber ohne mich zu viel bewegen zu müssen.“ Na dann. Vor allem in der Abwehr auf der linken Seite machte er dicht und Walddorf konnte sich langsam aber sicher absetzen. Schließlich griff Dusslingen mal wieder auf Trick 17 zurück und spielte mit 7 Feldspielern, um mehr Tore zu schießen. Aufmerksam rief der mittlerweile auf die Tribüne eingekehrte Jakob Dienes den Seinen zu: „Schiri, die spielen doch mit 7 Feldspielern“. Das wäre dem Walddorfer Team wohl sicher nicht selbst aufgefallen. Keeper Clemens Kern sah bei einem Ballgewinn dadurch die Möglichkeit auf sein erstes Saisontor, konnte aber leider nicht beim Wurf über das ganze Spielfeld die Kirsche im Kuchen unterbringen. Dennoch behielt Walddorf seinen Vorsprung bei und konnte einen berauschenden Sieg über Dusslingen feiern. Derbysieger!

Bis auf vereinzelte unnötige Kommentare gegenüber den Schiedsrichtern war die Stimmung in der Halle mal wieder erste Sahne. Danke fürs Kommen, am Samstag den 19. November geht es im Heimspiel gegen Höfingen weiter. Wir freuen uns auf euch.

Viele Grüße

Es spielten: Clemens Kern, Markus Maser (Tor), Philipp Komenda (7), Max Alter (2), Nils Wiedemann (3), Aaron Neuscheler (10), Silas Neuscheler (1),Tim-David Alber (3), Benjamin Vetter (2), Jakob Dienes (4 + 3 Zeitstrafen), Lukas Lachenmann (4), Manuel Höllwarth, Christian Griesinger, Jan Lerner (1)