EK Höfingen – CVJM Walddorfhäslach 25:36 (12:19)

Walddorf lässt sich nicht lumpen und nimmt zum Ende der Saison nochmal 2 Punkte mit. Meister?

Dearest friends,
am Wochenende durften wir ein letztes Mal in dieser Saison die Handballschuhe schnüren beim Auswärtsspiel in Höfingen. Der Kalender steht bereits kurz vor der Umstellung in den Juni und die Temperaturen in den Hallen nehmen tropische Ausmaße an. Die historisch lange Saison geht nach genau 10 Spielen zu Ende und es wird mal wieder Zeit für ein Fazit.

Gedanklich versetzen wir uns zurück in den September letzten Jahres. Impfdebatten waren das beherrschende Thema in der Bundesrepublik Deutschland und die Zukunft der Handballrunde auf Grund der Coronapandemie weiter ungewiss. Letztendlich waren wir guter Dinge, dass die Saison wieder in gewohntem Rahmen ablaufen konnte. Leider stiegen die Fallzahlen wieder an und die Maßnahmen verschärften sich. 2G und tagesaktuelle Tests sowie Maskenpflicht bis hin zum Spielfeld waren notwendig. Zuschauer mussten auf der Tribüne ebenfalls Masken tragen und die Bewirtung in unserer Ballspielhalle wurde stark eingeschränkt. Auch ein paar Geisterspiele haben stattgefunden. Die Situation war verzwackt, aber immerhin durfte man spielen.

Nach der intensiven Vorbereitung gelangen im Oktober Siege gegen Köngen und Höfingen. Dann stand das schwere Spiel gegen Dusslingen an, das über die vorläufige Tabellenführung entscheiden sollte. Leider mussten wir uns knapp geschlagen geben gegen ein stark aufspielendes Heimteam. Bis dahin schien das Coronakonzept des EK gut aufzugehen. Trotz steigender Inzidenzen wurden die Spiele weiterhin durchgeführt. Dann allerdings wurde wieder alles anders. Ich weiß es noch als ob es gestern war, als der Anruf freitagabends unseren Coach Edgar Drechsel-Grau erreichte: „Höfingen sagt ab Jungs, das Spiel morgen fällt wegen einigen Coronafällen aus.“ Heidenei nomal. Die Situation verschlechterte sich zunehmend und die Saison musste wie bereits vor einem Jahr unterbrochen werden. Ein grauer Schleier der Tristesse legte sich über die Walddorfer Ballspielhalle und die Stimmung war wieder einmal am Tiefpunkt.

Weihnachten kam und ging, das neue Jahr wurde eingeleitet, die Ankunft der heiligen drei Könige wurde gefeiert und diverse andere Ereignisse im Januar fanden statt. Die Lage verbesserte sich langsam wieder und nach sage und schreibe fast 3 (!) Monaten wurden wir dann endlich erlöst. Die Rundenleitung nahm den Spielbetrieb wieder auf und wir durften nach Hagelloch fahren, um dort einen souveränen Auswärtssieg einzufahren. Weiterhin blieb die Lage aber schwierig. Trainingsteilnahme mit positivem Test sorgte für Spielabsage genauso wie positive Tests am Tag des Spiels. Immer wieder erwischte es Spieler und unzählbar viele Spiele wurden verschoben.

Das nächste Spiel, das stattfand, war das Heimspiel gegen Mössingen, in dem wir stark aufspielten und mit 41:26 gewinnen konnten. Statement. Leider zeichnete es sich zu diesem Zeitpunkt schon ab, dass wohl nicht alle Spiele gespielt werden können. Es gab einfach zu wenig freie Wochenenden für all die ausgefallenen Spiele. Nach Siegen gegen Flacht und Köngen setzte es leider wieder eine knappe Auswärtsniederlage gegen Mössingen. Damit war klar, dass das entscheidende Spiel um die Tabellenführung (und Meisterschaft?) gegen Dusslingen am 24.04. sein würde.

Ausgerechnet an diesem Tag fehlte Stammkeeper Clemens Kern auf Grund kurzfristigen Urlaubs. Aber Ersatztorhüter Nathan Neuscheler (reaktiviert) und die restliche Walddorfer Mannschaft war gut drauf an diesem Sonntag und drehten das Spiel in der zweiten Halbzeit nach Rückstand zum umjubelten 32:27 Heimsieg. Das absolute Highlight der Saison.

Nun fehlten noch die Spiele gegen Höfingen, Flacht und Hagelloch, die allesamt abgesagt wurden, um die Saison abzuschließen. Leider fanden wir keine passenden Ersatztermine mehr jedes der 3 Spiele auszutragen. Nur noch am vergangenen Sonntag traten wir zum letzten Auswärtsspiel der Saison an. Coach Edgar Drechsel-Grau machte dem Team nochmal klar: „Höchste Konzentration und Motivation, um dieses Spiel zu gewinnen! Die Fans wollen, dass ihr Gras fresst und zeigt, warum ihr auf Platz 1 steht.“

Das Team musste dabei einige Ausfälle kompensieren und hatte diverse Feste aus den Tagen davor in den Knochen. Abwehrrecke Jan Lerner hatte am Samstag geheiratet (#vielGlückundvielSegen) und das Spiel fiel ausgerechnet auf den Tag danach. Glücklicherweise war Anpfiff erst um 17 Uhr. Also schlecht erholt aber dafür hochmotiviert ging es ins Spiel. Sowohl offensiv als auch defensiv lief es ganz gut und wir konnten uns einen passablen Vorsprung von 7 Toren zur Pause erspielen. Auch danach zeigte Walddorf nochmal ein paar Spielzüge aus seinem mittlerweile relativ großen Repertoire und schraubte das Torekonto auf 36 hoch.

Gegen Ende versuchten wir uns sogar noch an einer offensiven Abwehrdeckung, was allerdings eher semi-gut funktionierte. Schlussendlich stand nochmal ein überzeugender Auswärtssieg zu Buche, der uns positiv für die Zukunft stimmt. Außerdem bemerkenswert: Jungspund Tom Gaiser aus der zweiten Mannschaft feierte sein Debüt und konnte direkt ein Tor verzeichnen (#risingstar).

Also welches Resümee können wir nun ziehen? Darf sich Walddorf als Meister bezeichnen? Streng genommen nein. Zwar standen wir vor dem Höfingenspiel nach 8 gespielten Spielen auf Platz 1, zu viele Spiele wurden jedoch nicht ausgetragen (insgesamt 8). Dadurch wurde die Runde nicht komplett ausgespielt. Die Frage bleibt theoretisch, ob wir die letzten beiden ausstehenden Spiele gegen Flacht und Hagelloch gewonnen hätten. In diesem Fall wären wir mindestens punktgleich mit Dusslingen gestanden, gegen die wir ja den direkten Vergleich für uns entscheiden konnten. Aber das Leben ist nun mal keine Simulation (oder etwa doch?). Daher gibt es für uns leider keine offizielle Urkunde.

Emotional hingegen fühlen wir uns nach dieser einzigartigen Saison allerdings schon als Meister, da wir die entscheidenden Spiele gewinnen konnten und unser Herz auf der Platte gelassen haben. Deswegen wurde am Sonntag noch in kleiner Runde in der Pizzeria Linde mit leckerer Pizza und Weizenstiefel der Titel gefeiert. Und das obwohl keiner seine Dissertation erfolgreich verteidigt hatte.

Wieder einmal bedanken wir uns bei allen Supportern im Großraum WaHä für die Unterstützung in diesem Jahr. Wann wir uns wieder melden ist noch unklar. Vielleicht passiert im Sommer ja was Interessantes, dann schmeiß ich die Kiste wieder an.

Es spielten (ein letztes Mal): Clemens Kern (Tor), Philipp Komenda (8), Max Alter (7), Nils Wiedemann (2), Manuel Höllwarth (5), Silas Neuscheler, Benjamin Vetter (2), Jakob Dienes (5), Lukas Lachenmann (4), Michael Rösch (1), Tom Gaiser (1), Christian Griesinger (1)

Season-Awards:

Rookie of the year: Christian Griesinger
Coach of the year: Edgar Drechsel-Grau
Trendsetter-Award: Nils Wiedemann
Musterprofi-Award: Philipp Komenda / Aaron Neuscheler
Am motiviertesten: Aaron Neuscheler
Routinier des Jahres: Max Alter
Most Swag: Jakob Dienes
Betonmischer-Award: Lukas Lachenmann / Jan Lerner
Meiste Trainings auf Grund von Raclette Abenden verpasst: Michael Rösch
Zweiter-Frühling-Award: Benjamin Vetter
Urlauber-Award: Jan Lerner
Effizienz-Award: Manuel Höllwarth / Manuel Schaal
Größter Höhenunterschied: Manuell Höllwarth / Manuel Schaal
Holzhand-Award: Nils Wiedemann
Ice-in-my-veins-Award (höchste 7m-Quote): Michael Rösch
Regelkunde-Award: Silas Neuscheler
Stark-und-breit-Award: Jakob Dienes
3.Halbzeit-Award: Lukas Lachenmann
Längste Haare: Benjamin Vetter
Lyriker des Jahres: Clemens Kern
Höchste Niederlage in FIFA: Manuell Höllwarth
Vielseitig-Award: Raphael Jarck
Fairplay-Award: Tim-David Alber
Schön-dass-ihr-dabei-wart-Award: Nathan Neuscheler / Tom Gaiser
Diskret-Award: Max Schumacher
Beste Stimmung: Clemens Kern / Nils Wiedemann
Angler des Jahres: Philipp Komenda