CVJM Walddorfhäslach – CVJM Dusslingen 32:27 (12:12)

Walddorf kann sich für die knappe Hinspielniederlage gegen Dusslingen mit einem Heimsieg im Rückspiel revanchieren und genießt das Leben am Platz an der Sonne.

Mit bestem Hallensport-Wetter grüßte der Derbytag Sportler und Zuschauer (#regen). Offensichtlich war aber den meisten Walddorfer Fans der Aufenthaltsort ihres Regenschirms bestens bekannt, sodass dem sonntäglichen Besuch des örtlichen Handballtempels nicht einmal der strömende Regen im Wege stand. Die Ballspielhalle war damit – dem Anlass angemessen – ausverkauft. Für besondere Würze in diesem Derby gegen den ewigen Rivalen aus Dusslingen sorgte die Tatsache, dass es in diesem Match um nicht weniger als die Tabellenführung ging. Youngster Aaron Neuscheler ließ sich noch vor der Partie zur Äußerung hinreißen, sich nach der bitteren Pille im Hinspiel heute den süßen Saft des Sieges “oder auch eine zünftige Liesel” schmecken lassen zu wollen. Dann mal ran an die Harzkugel.

Zu Beginn der Partie hielten es beide Teams wie ein gutes Ehepaar zu Weihnachten und schenkten sich nichts. Nur dass im Vergleich zu den meisten Beziehungen am Ende tatsächlich keine Geschenke warteten. Stattdessen kämpften sich beide Offensivreihen an den gegnerischen Abwehrrecken ab und kamen nur mühsam zum gewünschten Torerfolg. Mit 12:12 ging’s in die Kabine. Des war’s dann eigentlich schon aus Halbzeit eins.
Den Start in Halbzeit zwei kann man guten Gewissens unter der Kategorie “misslungen” einsortieren. Offensiv war von der Walddorfer Wurfgewalt wenig zu sehen, defensiv musste man sich zu einfach dem gegnerischen Rückraum geschlagen geben. Coach Edgar Drechsel-Grau sah die Felle im (sprichwörtlichen) Regen davonschwimmen und wurde durch den starken Lauf der Dußlinger zum Griff an die Timeout-Karte gezwungen. 15:20 – Uff. Selbst Berufsoptimisten mussten bei dem Spielstand erst mal ganz tief durchatmen. Die Google-Anfragen für den Suchbegriff “Warum kann die Erste eigentlich keine zwei Halbzeiten konstant abliefern?” verzeichneten im Großraum WaHä zwischenzeitlich ein All-Time-High.
Ein Umstand, mit dem sich Rückraumrakete Benjamin Vetter nur schwerlich abfinden konnte. Aus der zweiten Reihe feuerte er eine schier unzählbare Reihe an Salven ab, die den Dußlinger Keeper verblüfft zurückließen. Nahezu alle fanden den Weg ins Netz. Teilzeitpensionär und -Funktionär Raphael Jarck zeigte sich auf der Tribüne begeistert von der spielinternen Entwicklung seines Teamkollegen: „Das Pendel zwischen Genie und Wahnsinn schwingt beim Bensen heute ganz klar in erstere Richtung.” Aber auch Routinier Silas Neuscheler und Linksaußen Manuel Schaal drehten jetzt kräftig auf und schossen sich ebenso ins Formhoch. Dusslingen schien von der plötzlichen Gegenwehr völlig überrascht und verlor komplett den Faden. Keeper Nathan Neuscheler, der nach nur vier Wochen Training den verreisten Goalie Clemens Kern vertrat, hatte in dieser Phase scheinbar genug vom Griff hinter die Torlinie und nagelte seinen Kasten kurzerhand zu (#whatacomeback; #pragmatisch). Mit einem 9:2 Lauf stellte die Erste das Spiel und die tobende Halle auf den Kopf – was ein Derby Freunde! Da müssen wir beim nächsten Mal fast über eine Helmpflicht nachdenken (#safetyfirst).
Kurz vor Ende sorgte Philipp Komenda noch einmal für Spannung, als er die bereits dezimierte Walddorfer Mannschaft für zwei Minuten in Richtung Auswechselbank verlies. Trotz der darauf folgenden offensiven Manndeckung der Gäste verhielt sich Walddorf wie ein vorausschauender Feuerwehrmann und ließ nichts mehr anbrennen. Die Schlusssirene quittierte den Derbysieg mit 32:27. Starker Jubel brandete auf.

Es grüßt die Walddorfer Presseabteilung der ersten Mannschaft*
*Dieser Bericht wurde geschrieben vom ehemaligen Walddorfer Spieler Jonathan Stadelmaier, der einmal mehr zeigt warum er damals 2.Pressewart der ersten Mannschaft war. Der erste Pressewart konstatiert: Eine absolut würdige Vertretung auf und neben dem Platz. Weitermachen.

Es spielten: Nathan Neuscheler (Tor), Philipp Komenda (1), Max Alter (1), Aaron Neuscheler (1), Manuel Höllwarth, Silas Neuscheler (7), Jan Lerner, Benjamin Vetter (7), Jakob Dienes (3), Lukas Lachenmann (2), Manuel Schaal (4), Michael Rösch (5), Christian Griesinger