SG Belsen/Mössingen – CVJM Walddorfhäslach 28:26 (11:12)

Walddorf lässt Killerinstinkt vermissen und muss sich im Auswärtsspiel gegen Mössingen nach langer Zeit mal wieder knapp geschlagen geben.

Dear sport friends,

haben wir noch ein bisschen Spielberichtsbogen? Ein noch? Gar kein mehr? Der folgende Bericht basiert auf Erinnerungen, Fakten und einer Mischung aus beiden. Was ist wahr, was ist Fiktion? Am Ende dieses Berichts klären wir Sie auf.

Ihr Jonathan Frakes

Vergangenen Samstag mit frühlingshaften -3 Grad (gefühlt -32) machten wir uns mitten im erneuten Wintereinbruch in Deutschland auf nach Mössingen. Schweres Schneetreiben, Eis, Glätte und sonstige Widrigkeiten hätten sicherlich auch Hannibal auf dem Weg nach Rom bei der Überquerung der Alpen das ein oder andere Problem bereitet. Nicht wenige hatten bereits die Winterreifen abmontiert und mussten daher besonders vorsichtig fahren. Diese Vorsicht schien Walddorf dann leider auch auf’s Spielfeld mitgenommen zu haben. Denn euphemisiert ausgedrückt war das Offensivspiel in der ersten Halbzeit ebenfalls vorsichtig. Coach Edgar Drechsel-Grau sprach nach dem Spiel von mindestens 10 vergebenen Großchancen in der ersten Halbzeit, ob es tatsächlich so viel waren, muss die EK-Statistikabteilung vielleicht doch nochmal überprüfen. Woran lag es? Zum einen war die Chancenverwertung auf VfB angelehnt, zum andern erwischte der Mössinger Torwart einen ziemlich guten Tag. Mei mei, was willst da machen.

Hinten hielt Walddorf allerdings auch die eigenen Abwehrreihen sicherlich kompakt, sodass man mit einem Tor Vorsprung und einem für diese Saison relativ niedrigen Torstand von 11:10 in die Kabine ging. „Jetzt hauet die Dinger dapfer unte nei!“, mahnte Kreisläufer Lukas Lachenmann energisch seine Kameraden an. „Probiert’s vielleicht auch mal mit einem Aufsetzer auf Trick-17-Basis“, ergänzte Teamkollege Manuel Höllwarth keck aus der Ecke. „Also gut, wenn mein guter Kollege Manuel das sagt, dann mache ich das halt.“, dachte sich Philipp Komenda. Prompt erzielte er in der zweiten Halbzeit ein paar Tore auf diese Weise, als er sich geschmeidig durch die Mössinger Abwehrreihen wendete. Offensiv lief es also gar nicht so schlecht, wobei ich mich nicht erinnern konnte, dass wir in den zweiten 30 Minuten einen Konter auf’s gegnerische Tor gelaufen sind.

Defensiv lief es eigentlich ebenfalls nicht so schlecht, ganz das Niveau aus der ersten Halbzeit konnten wir aber nicht halten. Brutal unangenehm (#WurzelbehandlungbeimZahnarzt) gingen die Halbangreifer aus Mössingen immer wieder in die gefährlichen Zonen zwischen 6-8 Metern. Und dann tat’s auch weh auf allen Seiten. Angreifer, Abwehrspieler, Ball, Boden, Torwart und das Tor selbst wurden ein um’s andere Mal stark in Mitleidenschaft gezogen. Aber Walddorf stemmte sich lange Zeit stark dagegen und ließ auch nicht locker als Mössingen davonziehen wollte und mit 3 Toren in Führung ging. Angetrieben von den mitgereisten Walddorfer Fans pushte sich die Abwehr um Jan Lerner nochmal und machte hinten dicht. So gelang nochmal der Ausgleich kurz vor Schluss. Mössingen allerdings hatte die passende Antwort parat und konnte in der letzten Minute nochmal durchbrechen und die Führung erzielen. Verdammt nochmal! Aber Walddorf hatte ja noch einen Angriff und die Chance auszugleichen. Leider ging der Ball auf unglückliche Art und Weise verloren. Schade Mensch. Mössingen erzielte im Gegenzug in der letzten Sekunde das Tor und damit den Endstand.

Damit wurde leider ein starker Kampf nicht belohnt und wir mussten mit 0 Punkten im Gepäck die Heimreise antreten. Als Belohnung gab es dann in der Kabine dann noch die wortwörtliche kalte Dusche als das Wasser einfach nicht warm wurde. Da hat die Gemeinde wohl mal wieder die Heizung abgestellt. Schade Mensch. Die Analyseabteilung aus Walddorf nimmt wieder mal wertvolle Erfahrungen aus Mössingen mit, sodass wir nächstes Mal hoffentlich mal punkten können. An dieser Stelle möchte ich mich noch ausdrücklich bei den mitgereisten Walddorfer Fans bedanken. Jedes Tor und jede Parade wurde bejubelt und am Ende waren sogar Fangesänge für Walddorf zu hören, während der Mössinger Block still blieb. Wahnsinn, das hat sich fast wie ein Heimspiel angefühlt. Diese Energie konnten wir fast in einen Sieg umwandeln, an der Unterstützung hat es nicht gemangelt. Weiter so!

Es grüßt die Walddorfer Presseabteilung der ersten Mannschaft

Es spielten: Clemens Kern (Tor), Philipp Komenda (5), Max Alter (3), Nils Wiedemann, Aaron Neuscheler (3), Manuel Höllwarth, Christian Griesinger, Jan Lerner (1), Benjamin Vetter (7), Jakob Dienes (1), Lukas Lachenmann (4), Manuel Schaal, Michael Rösch (2)