Ein Wort der Hoffnung für die neue Woche! Hoffnung ist in diesen Tagen ein seltenes Gut. Wir aber dürfen uns der Hoffnung in Jesus Christus freuen und rühmen. Dazu möge auch die folgende Andacht dienen. Der Herr segne und bewahre Euch!
In unserem Herrn verbunden, Euer Bibelstundenteam
Andacht zu 1. Petrus 3,15
»Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.«
Hoffnung
Hoffnung ist lt. Duden ein „Vertrauen in die Zukunft, ein Optimismus in Bezug auf das, was die Zukunft bringen wird.“ Optimismus ist allerdings derzeit wenig angebracht. Es gibt kaum Anlass zu begründetem Optimismus, vielmehr sprechen alle Anzeichen für eine düstere und schwierige Zukunft. Stichworte wie Insolvenzen, Rezession, Arbeitslosigkeit lassen uns langsam erahnen, was uns in den nächsten Monaten, vielleicht Jahren, noch bevorsteht. Die Welt wird durch Corona eine andere sein, als wir sie bisher gekannt haben!
Können wir da noch optimistisch in die Zukunft blicken? Können wir von Hoffnung reden, ohne überheblich zu klingen? Wäre es nicht angemessener und realistischer von der „großen Trübsal“ zu sprechen? Ja, auch wir Christen sind den „Wehen“ dieser Welt nicht enthoben, vielmehr ganz in deren Ergehen mit hineinverwoben. Auch wir müssen mit erheblichen Einschnitten rechnen! Auch wir können krank werden und sterben!
Dennoch haben wir als Christen eine begründete Hoffnung, nämlich eine Hoffnung, die über dieses irdische Tränental hinausreicht! Wir wissen von einer Welt, in der es keine Schmerzen, keine Tränen und auch kein Corona mehr geben wird. Und in Jesus Christus können wir sogar Gewissheit haben, in dieser Welt leben zu dürfen!
Verantwortung
Petrus fordert uns nun auf, von dieser Hoffnung zu reden, wenn wir danach gefragt werden. In dem Begriff „Verantwortung“ ist die „Antwort“ enthalten. Verantwortung haben heißt, Antwort geben zu müssen. Wir müssen also unseren Mitmenschen Rede und Antwort stehen, wenn sie uns nach der in uns lebenden Hoffnung fragen. Wie aber kommen sie auf die Idee, uns zu fragen? Doch nur dann, wenn sie etwas von einer Hoffnung spüren, mit der nicht unbedingt zu rechnen ist.
Es ist keine Frage, dass man uns sogleich fragen würde, wenn wir durch den Glauben allen irdischen Widrigkeiten enthoben wären. Das wäre das beste Argument für die Evangelisation: „Komm zu Jesus und es geht dir gut!“ Von einer solchen Hoffnung zu schwärmen, wäre natürlich ein Leichtes. Aber das darf nicht der Anlass sein, warum man uns nach unserer Hoffnung fragt! Es würde erstens nicht der Wahrheit entsprechen und zweitens keinen echten Glauben wecken.
Stattdessen sollen wir nach einer Hoffnung gefragt werden, die ausstrahlt inmitten aller Trübsale, Krankheiten, Schmerzen usw. Das ist natürlich
eine ganz andere Herausforderung! Spürt man uns diese Hoffnung ab? Lebt diese Hoffnung in uns trotz aller äußeren Umstände und Widrigkeiten? Haben wir eine Hoffnung, die selbst in zwei Metern Sicherheitsabstand noch zu spüren ist?
Wenn ich ehrlich bin, muss ich eingestehen, dass ich oft etwas ganz anderes ausstrahle als eine solche Hoffnung. Wahrscheinlich werde ich deswegen auch so wenig danach gefragt! Warum ist das so? Wie kann (s)ich das ändern?
Die Antwort liegt in dem kurzen Satz, der zu Vers 15 gehört, der unmittelbar unserem Wort vorausgeht und den ich bisher unterschlagen habe. Wisst Ihr alle, wie er lautet? »Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen.«
Heiligung
Christus in meinem Herzen heilig halten! Und „heilig“ meint immer ein Doppeltes: Eine Stellung und einen Zustand. Nehmen wir die heiligen Gefäße im Tempel als Beispiel: Sie waren nicht für den profanen Gebrauch bestimmt, sondern heilig. Diese Gefäße mussten aber auch rein gehalten werden, um heilig sein und bleiben zu können! Beides bestimmte ihre Heiligkeit.
Auf Christus bezogen bedeutet dies, dass ich ihm in meinem Herzen eine einzigartige Stellung einräume. Er allein sei mein Herr und Heiland. Von niemand anderem erwarte ich Rat und Hilfe. Diese Stellung soll er in meinem Leben einnehmen. Das geht aber nicht ohne das Zweite, den reinen Zustand. Alles Eigenwesen, alle meine Verkehrtheiten und Sünden müssen ständig bereinigt werden. Nur dann kann ich ihn in meinem Herzen heiligen. Und nur dann wird die Hoffnung in mir lebendig und – im besten Sinn des Wortes – ansteckend für andere!
Die richtige Reihenfolge ist also: Heiligung, Hoffnung, Verantwortung!
Das wünsche ich mir und uns allen in besonderer Weise für die neue Woche!
Euer
Jürgen
Wer das Wasser in der Wüste kennt
Refr.:
Wer das Wasser in der Wüste kennt
und es verschweigt,
der ist schuld, wenn Sterbende es übersehn.
Wer im Moor die festen Wege kennt
und sie nicht zeigt,
der ist schuld daran, wenn andre untergehn.
1. Glaub doch nicht, zu Gott
käm schließlich jeder sowieso
und der Weg sei einerlei.
Mancher Weg ist blind
und endet bald schon irgendwo,
manche Spur führt weit
und führt an Gott vorbei.
2. Was du weißt, das sag in Liebe,
aber sag es klar,
dass kein Mensch sich retten kann.
Nur am Kreuz, wo Christus hing
und für uns durstig war,
fängt der Weg zu Gott
und seiner Quelle an.
3. Sprich mit dem, der ohne Christus
auszukommen meint,
der nur lacht und widerspricht.
Jeder braucht den Mann am Kreuz,
auch wenn es nicht so scheint;
mancher stirbt längst ohne ihn
und merkt es nicht.
Text + Melodie: Manfred Siebald